Am 11. Oktober ist Coming-Out-Tag
Seit 1988 wird der Coming-Out-Tag am 11. Oktober jedes Jahres begangen. Dieses Jahr zum zweiten Mal auch wieder in Goslar.
Auf Initiative der Aidshilfe Goslar und s*ven wird am Dienstagabend, 11. Oktober ab 18 Uhr in der Goslarer Kultkneipe „Das Kö“, Marktstraße 30 mit buntem Kulturprogramm eine Coming-Out Solidaritäts-Party gefeiert.
Zu Beginn um 18 Uhr werden die künstlerischen Ergebnisse gezeigt, die im Rahmen des „Coming-Out KreativWorkshop“ entstehen, der am Freitagnachmittag, 07.10. von 14-16 Uhr im Jugendtreff Bad Harzburg stattfindet.
Um 19 Uhr folgt eine queere Lyriklesung von Kevin Junk, Autor aus Berlin, der aus seinem neuen Buch vortragen wird. Anschließend besteht die Gelegenheit zum Gespräch und für Nachfragen. Im Laufe des Abends werden drei unterhaltsame Dragshows geboten mit Robyn Foster aus Hildesheim, Mina Mistake aus Goslar und Tiffany D.Sin aus Braunschweig. Außerdem erzählen drei junge Aktivist*innen vom Berliner Bildungsverein ABqueer ihre eigenen Coming Out Geschichten und laden ein zum Erfahrungsaustausch.
Die Aidshilfe Goslar und s*ven bieten wie immer aktuelle Informationen zum Thema sexuelle Gesundheit.
Der Abend dient dem entspannten Zusammensein, der Vernetzung und dem Feiern der Solidarität mit HIV-positiven und den vielen nicht heteronormativ lebenden Mitmenschen aus Goslar und der Region.
Alle sind willkommen, neben queeren und positiven Menschen auch Freunde, Angehörige und Unterstützter*innen.
Tagsüber am 11.10. sind Aidshilfe und s*ven mit einem Informationsstand auf der Rosentorstraße vor dem alten Standesamt vor Ort und machen dort auf das Thema „Coming Out und sexuelle Gesundheit“ aufmerksam.
Die Aktion wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Hintergrundinformationen zum Coming Out Day
Inzwischen, wo rechtliche Gleichstellung für Alle gesetzlich verankert ist, ist es überhaupt noch notwendig, dass Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle Menschen ihre sexuelle Orientierung oder ihre sexuelle Identität in der Öffentlichkeit sichtbar machen?
Ist es! Sagt die Aidshilfe. Das gilt auch für HIV-positive Menschen, denn auch sie erleben immer noch Diskriminierung und Stigmatisierung.
Coming-Out ist wichtig für drei Ziele:
- Sichtbarkeit ist das beste Mittel gegen Vorurteile. Menschen, die queere oder HIV-positive Mitbürger*innen persönlich kennen, sind diesen Gruppen gegenüber positiver eingestellt. Bei den Menschen mit den größten Befürchtungen und Unbehagen handelt es sich meist um jene, die keine Menschen dieser Art persönlich kennen, manchmal auch nicht kennenlernen wollen. Je mehr unterschiedliche Menschen Personen aus der queeren bzw. positiven Community kennen, desto leichter können sie vorhandene Vorurteile über Bord werfen.
- Durch die Aktivitäten an dem Tag sollen Menschen in ihrem persönlichen Coming-Out ermutigt werden, zu sich selbst zu stehen, sich so anzunehmen, wie sie sind, und dadurch an Stärke zu gewinnen. Das eigene Coming-Out wird oft als Befreiung erlebt, weil die Notwendigkeit des Verheimlichens wegfällt und sie Erfahrungen und Wünsche mit anderen teilen können.
- Auch die Aufklärung der heteronormativen Bevölkerung ist wichtig, um sie dem Thema näher zu bringen und sie darüber aufzuklären, warum es schwierig sein kann, sich zu outen und offen zu leben, und wie Außenstehende diesen Prozess unterstützen können.
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